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Weiße Löwen und weiße Tiger: die erfolgreichste Zucht Deutschlands

Fritz Wurms holte die ersten weißen Raubkatzen nach Europa

Zwanzig weiße Löwen - der größte Bestand in Europa. Und zehn weiße Bengaltiger. Seit 1987 hat sich der Zoo Safaripark mit der Nachzucht der wunderschönen und seltenen weißen Raubkatzen einen Namen gemacht: weltweit. Parkchef Fritz Wurms holte damals die ersten weißen Tiger nach Europa und 1996 die ersten weißen Löwen. In Zoos in der ganzen Welt haben Nachzuchten aus Stukenbrock ein neues Zuhause gefunden.

Vielleicht werden es noch in diesem Jahr mehr als 20 weiße Löwen sein: denn Welpen sind bisher in fast jedem Jahr zur Welt gekommen.. Immer ein Anlass zur Freude, denn weltweit gibt es etwa 150 bis 200 Tiere mit dieser Fellfarbe. Im Zoo in Stukenbrock betreut man eines der weltweit erfolgreichsten Zuchtprogramme. In drei Rudeln Familienverbänden - leben die wunderschönen Raubkatzen im Zoo Safari- und Hollywoodpark Stukenbrock in der Safarilandschaft und im Zoobereich.

Erst seit 1975 weiß man von der Existenz der weißen Löwen. Damals hatte der amerikanische Student und Wildwart Chris McBride im südafrikanischen Timbavati Naturreservat zwei weißen Löwenbabys gefunden. Das Rudel schützte die Babys, aber nur solange sie klein waren. Die herangewachsenen weißen Löwen wurden nicht geduldet. Auf sich gestellt, drohte ihnen der Hungertod. McBride beobachtete die weißen Löwen für seine Magister-Arbeit, fütterte die Tiere und erhielt schließlich die Genehmigung, sie im Zoo von Pretoria in Sicherheit zu bringen. Mit seiner Entdeckung sorgte der Wissenschaftler für weltweites Aufsehen.

Im Jahre 1992 übernahm der Zoo in Philadelphia die Aufgabe, diese seltenen Tiere vor dem Aussterben zu bewahren. Zwei Zuchtpaare holte der Zoo nach Amerika. Die Besonderheit: die weiße Fellfarbe verdanken die Tiere einem rezessiven Gen. Ihre Färbung ist eine Laune der Natur. Albinos sind die weißen Großkatzen nicht.

Als 1996 die ersten beiden weißen Löwinnen und ihre braune Schwester nach Stukenbrock kamen, übernahmen Siegfried & Roy die Patenschaft für das erste europäische Zuchtprogramm. Die beiden ersten Welpen Sunshine und Future gingen in den Privatzoo der Illusionisten nach Las Vegas.

War der „Vater“ der weißen Löwen ein Wissenschaftler, so verdanken die weißen Tiger einem Maharadscha ihr Überleben.

1951, als der Maharadscha von Rewa in der Nähe von Delhi auf Tigerjagd war, entdeckte er im Dschungel den ersten Tiger mit weißem Fell und schmalen brau-nen Querstreifen. Er ließ das Tier einfangen und kreuzte es in seinem Privatzoo mit einem Weibchen. In der freien Natur hätte ein so auffälliges Tier kaum eine Chance gehabt, Beute zu machen und zu überleben.

1987 kamen die ersten weißen Tiger nach Stukenbrock: Sahiba (weibl.) und Sawari (männl.) - sie waren damals das einzige weiße Zuchttigerpaar in ganz Europa. Im Park bezogen sie die „indische Tempelanlage“, die eigens für diese kostbaren Tiere gebaut wurde. Beide Tiere kamen aus dem Zoo von Cinncinati (Ohio/USA), der sich seit vielen Jahren für die Erhaltung dieser Tiere einsetzt. Sawari war ein Jahr alt und Sahiba zwei Jahre – beide also noch nicht erwach-sen.

Damals gab es weltweit etwa 70 Tiere dieser seltenen Art, die übrigens keine Albinos sind, sondern blaue Augen haben. Ihre Fellfärbung ist auf eine genetische Veränderung zurückzuführen. Inzwischen sind es mehr als 500 Tiere.

In Stukenbrock wurden inzwischen mehr als 20 weiße Tigerbabys geboren – vie-le von ihnen haben in Zoos rund um den Globus ein neues Zuhause gefunden, einige sind bis heute in Stukenbrock geblieben. Shahi und Shalimar – zwei der weißen Tigerwelpen - machten sich 1996 auf die Reise nach Las Vegas zu Siegfried & Roy. Die beiden Illusionisten und Weltstars haben die Patenschaft für das Zuchtprogramm der weißen Raubtiere von Stukenbrock übernommen.

Verantwortungsvolle Zucht und sorgfältige Selektion der Elterntiere haben dafür gesorgt, dass der Bestand der weißen Raubkatzen in und aus Stukenbrock stabil und gesund ist. Der vergleichsweise kleine Genpool der weißen Raubkatzen wird und wurde hier und in anderen Zoos immer wieder erweitert – durch das Ein-kreuzen von braunen Artgenossen.

Zoo Safaripark Stukenbrock

Safaripark.de