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Die Geschichte des potts park Minden

potts park Minden - vom Bergwerk zum Freizeit- und Erlebnispark

Am 28. Juni 1969 öffnete potts park als einer der ersten Freizeitparks in der Bundesrepublik seine Pforten. Auf dem Gelände einer ehemaligen Eisenerz-Zeche begann die Firma Heinrich Pott, die damals Steinbrüche betrieb und im Straßenbau tätig war, ein Freizeitzentrum zu bauen.

1970er Jahre: Vom Themenpark zum Freizeitpark

In den ersten Jahren sollten die wichtigsten Fortbewegungsarten des 20.  Jahrhunderts anhand von Originalen und Modellen dargestellt werden. Eine Dampflokomotive mit angehängtem Speisewagen (bis 1991), ein Transportflugzeug sowie ein U-Boot waren einige der ersten Exponate auf dem Parkgelände. Parallel dazu wurden große Modelle von Flughäfen und eine eindrucksvolle, 20 m lange Modell-Eisenbahn ausgestellt (bis 2014).

Die Betreiber wollten zwar in erster Linie Erwachsene als Zielgruppe ansprechen, stellten aber im Laufe der Zeit fest, dass diese häufig mit ihren Kindern den Park besuchten. Um somit auch Familien den Aufenthalt attraktiver zu gestalten, begann man für die Kleinsten entsprechende Spielmöglichkeiten anzubieten. Einige dieser ersten, auch zum Thema „Verkehr“ passenden Attraktionen sind bis heute erhalten geblieben: Kleine und große Gäste drehen auf der Gokart-Bahn ihre Runden, lassen sich begeistert in der Kindereisenbahn durch den Park schaukeln oder genießen die Mobilität auf kleinen elektrischen Motorrädchen.

Vom Brachland zur grünen Oase

Da in den Anfängen das heutige Parkgelände noch weitestgehend brach lag, wurde der Aufbau des Freizeitparks von Beginn an durch umfangreiche Begrünungsmaßnahmen begleitet. Mehr als 20.000 gepflanzte Sträucher und Bäume ließen im Laufe der Jahre eine richtige Parkanlage entstehen. Zusätzlich setzten viele tausend Frühjahrs- und Sommerblumen, zum Teil in alte Moorbadewannen gepflanzt, jedes Jahr aufs Neue i-Tüpfelchen – und das ist bis heute so geblieben.

Aktivität erwünscht

Für den weiteren Ausbau von potts park spielten Überlegungen eine Rolle, die Besucher aktiv am Geschehen mitwirken zu lassen. Daraus resultierten ein Trimm-Dich-Pfad (zum Teil bis in die 1990er Jahre) der Bau einer pedalbetriebenen Schienen-Schwebebahn (bis 2018) und das Velodrom, in dem Besucher ein Rennen auf einer MiniRadrennbahn veranstalten oder auch ihr eigenes Fernsehbild „erstrampeln“ können. Neben der körperlichen Aktivität gibt es beim Fahren mit den Wackelrädern, beim Kräftemessen auf den Wasserfahrrädern oder bei der OldtimerSchienenfahrt (heute „Faule Sau“) auch viel zu lachen.

Der Gedanke, die Besucher zur Aktivität zu ermuntern, hat auch bei vielen weiteren Attraktionen Pate gestanden. Das Schienenreiten (heute „Swins-Galopp“) erfordert außer Muskelkraft auch Geschick und bei der Moorbottich-Bahn (seit 1991) muss kräftig in die Pedale getreten werden, um die 220 Meter lange Strecke zu bewältigen.

Originalität durch eigene Produktideen

Da es vor über 50 Jahren für Freizeitparks noch keine Attraktionen „von der Stange“ zu kaufen gab, und typische „Kirmes-Fahrgeschäfte“ nicht gewollt waren, entwickelten die Parkbetreiber eigene Ideen für Fahrgeschäfte. Als Früchte solcher Überlegungen können die zuvor erwähnte Schienen-Schwebebahn, das Velodrom und das Schienenreiten bezeichnet werden. Sie waren der Grundstock für die heutige Originalität von potts park. Kreative Überlegungen führten dann nach einigen Jahren zu dem „großen“ Wurf, der Riesenwohnung „Domizil“ (seit 1980).

Diese Attraktion hat potts park - nach dem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde auch mithilfe von Funk und Fernsehen - weit über die Grenzen des eigentlichen Einzugsgebietes hinaus bekannt gemacht und ist in ihrer Art nach wie vor einmalig. Im gleichen Zusammenhang sind auch die Hochseilfahrräder (ohne Netz und doppelten Boden, bis 2000), die Pendelbahnen (bis 2002), das bis heute zu besuchende Spiegelhaus mit dem eindrucksvollen Spiegeldom und das Knopfmuseum mit dem kleinen Etwas, das jeder hat und jeder kennt, zu nennen (bis 2010).

1990er Jahre: Wachstum mit Fahrgeschäften für die ganze Familie

Ab den 1990er Jahren wurde, den Wünschen vieler Gäste nachkommend, das Angebot um einige bekanntere Fahrgeschäfte erweitert, z. B. mit der Schiffschaukel „Bananenflug“ (seit 1992) und der Familienachterbahn „potts Blitz“ (seit 1993), die jeweils harmonisch in die Parkanlage integriert wurden. Die Originalität  der Attraktionen fand dabei ihre Fortsetzung im Design, das speziell für potts park entwickelt wurde.

Die neuen Attraktionen im Jubiläumsjahr 1994 waren die beliebte  Bootswasserrutsche „Wellenflitzer“ und - als Innovation auf dem Freizeitmarkt - ein kleines Riesenrad, in dessen Gondeln die Mitfahrer Purzelbäume drehen konnten (bis 2011). In den darauf folgenden Jahren folgten dank weiterer Investitionen ein 16 m hohes Rutschenparadies aus Edelstahl (seit 1995), mit sechs verschiedenen Rutschen für jede Herausforderung, und das „Bärchenkarussell“, in dem auch Rollstuhlfahrer und Kinder im Kinderwagen mitfahren können. Ebenfalls nach einer Idee von potts park entwickelt, wurde der  Hubseilturm „Buntstift“ (seit 1995), der Plätze für bis zu acht Fahrgäste hat, erbaut, die sich selbst motorunterstützt in eine Höhe von 8 m ziehen können, um von oben die gute Aussicht zu genießen. Im folgenden Jahr wurde auch ein Wasserkarussell eröffnet, in dem Besucher in ihrer Alltagskleidung eine Wasserski-Fahrt erleben können, ohne nass zu werden.

Als bis dahin größte Einzelinvestition begeistert seit 1997 die Wildwasserbahn „pottwal“ Besucher aller Altersgruppen. Auch hier stand der Name „Pott“ wie beim „potts Blitz“ Pate für die Benennung dieses „spritzigen“ Fahrgeschäfts. Die als Wale designten Boote für die 220 m lange Strecke mit einer Abfahrtshöhe von 12 m wurden speziell für potts park entworfen.

1998 erweiterte potts park erneut das schon sehr vielseitige Angebot an attraktiven Fahrgeschäften um die überdachten Karussells „Tulpentanz“ und „Seepferdchen“. Durch diese Erweiterungen wurde auch sichergestellt, dass längere Wartezeiten an den Attraktionen in der Regel ausbleiben -  denn auch dadurch zeichnet sich der beliebte Erlebnispark aus: Das breite Angebot garantiert bis heute, dass die Besucher vieles nutzen können und somit „voll auf ihre Kosten“ kommen. Bis auf einige Münzautomaten und die Gokarts ist die Nutzung aller anderen Attraktionen im einmalig gezahlten Eintrittsgeld enthalten.

Mit dem Neubau eines ganz besonderen Toilettenhauses namens „Up`n Pott“ (seit 1998) mit speziellen Kindertoiletten, Babywickelraum und barrierefreien WCs wurde auch das Serviceangebot im Laufe der Zeit ausgeweitet.

2000er Jahre – Viel Neues im neuen Jahrhundert

Der 30. Parkgeburtstag kurz vor der Jahrhundertwende war die Geburtsstunde des beliebten Maskottchens POTZI, das die Gäste im Rahmen einer „Halbtagsstelle“ seit damals bereits am Eingang begrüßt. Auch in weitere Fahrgeschäfte konnte dank eines steigenden Besucheraufkommens investiert werden: So amüsiert sich seit 2001 die ganze Familie in der Themenfahrt „Faule Sau“ auf einer Rundfahrt mit exklusiv angefertigten Wagen und ansprechenden Dekorationen. Seit 2002 ergänzen der  „Swins-Galopp“ (Schweinewettrennen), eine neue Gokartbahn mit drei Fahrzeuggrößen und die „POTZI-Mobile“  das Angebot.

Die verstärkte Ausrichtung auf Familien auch mit Kleinstkindern fand seit 2003 ihren Höhepunkt im überdachten Kinderland auf 1.500 m², in dem es vielfältige Bereiche sowohl für Krabbelkinder als auch für Kinder bis zum Alter von neun Jahren gibt. Die Fahrattraktionen wurden 2003 durch den Freifallturm JoJo erweitert, der ebenfalls sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet ist. Tausende Gäste nutzen seit dieser Zeit übrigens das Angebot der beliebten – weil preisgünstigen – Familienjahreskarte, die im Gegensatz zu einer reinen Saisonkarte eine Laufzeit von 365 Tagen hat. Um die Aufenthaltsdauer der Gäste zu erhöhen, gibt es seit 2004 auch die Möglichkeit, eine von acht Grillhütten zu mieten, sich im neugestalteten Wasserspielgarten auszutoben oder sich an den erweiterten Angeboten im Spiegelhaus zu erfreuen.

Bildungsangebote, die auch Spaß machen

Edutainment ist das Stichwort für die im Jahr 2005 eröffnete „Terra phänomenalis“ – einem interaktiven Museum. Dieses erste in einen Freizeitpark integrierte Science Center hält auf einer Fläche von circa 1.700 m² über 130 optische Täuschungen und physikalische Phänomene zum Mitmachen, Staunen und Lachen bereit. Darüber hinaus können auf einem Gesteinspfad und im „Wasserspielgarten“ weitere Naturphänomene entdeckt werden.

Um einen guten Überblick über das stetig wachsende Parkgelände zu erhalten, wurde der „POTZI-Blick“ 2006 errichtet, bei dem die Gäste während der Fahrt die eigene Gondel selbstständig in alle Himmelsrichtungen drehen können. Von 2008 bis 2018 stand den Gästen zudem der „potts park-Express“ für eine kleine Rundfahrt durch den Park zur Verfügung.

Auch bei der 2009 erfolgten Entwicklung der Hängegleiterbahn „TURBO-Drachen“ war die interaktive Steuerungsmöglichkeit wieder ein wichtiger Aspekt. Gäste können hier die Geschwindigkeit ihrer Fahrten mitbestimmen: Je schneller die Gondel beschleunigt wird, desto weiter schwingt sie in den Kurven aus - bis zu 65°. Der „TURBO-Drachen“ ist der Prototyp für diese Art von Fahrgeschäften.

2010er Jahre – Auf dem Weg zur „Erleuchtung“

Die Weiterentwicklung von potts park wird seit 2010 sowohl durch den sorgsamen Erhalt der etablierten Attraktionen als auch durch fast jährlich zu vermeldende Neuheiten geprägt.

Der „Buntstift“ wurde im Jahr 2011 durch die Punkte-JAGD aufgewertet. Bei diesem Spiel, das am besten zwei Personen gemeinsam gegen andere spielen, zielt der „Jäger“ auf Lichtpunkte, die rund um den Buntstift in den Bäumen verteilt sind, während der Partner die Sitzfläche in die geeignete Höhe manövriert.

Seit 2012 ist Licht in seiner imposantesten Form im Unikum-Gebäude im Rahmen verschiedener Lasershows zu bestaunen. Zu eigens arrangierter Musik bewegen sich unzählige, vielfarbige Laserstrahlen durch das Dunkel und verbinden sich zu abstrakten dreidimensionalen Lichtbildern. Die Zuschauer befinden sich dabei mitten im Geschehen, denn die künstlichen Horizonte, die bewegten Lichtwellen, bunte Kaleidoskope und viele weitere optische Effekte schweben direkt über ihren Köpfen. 2018 wurde die Örtlichkeit auf Grundlage einer fiktiven Geschichte, die in einer Zeche spielt, dekoriert.

Im Jahr 2015 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zu den bereits ein Jahr zuvor erbauten „Fliegenden Fischen“ ein weiteres Highlight des Freizeitparks eingeführt. Unter dem Namen „Klabautermann“ erwartet die Gäste eine Attraktion, die sich zu Beginn der Fahrt zunächst noch wie eine Schiffsschaukel bewegt, sich dann aber zusätzlich noch um die eigene Achse dreht.

Seit 2016 fühlen sich die „Hoppel-Hasen“ in potts park wohl, nicht zuletzt aufgrund der großen Nachfrage insbesondere durch die kleineren Gäste, die eine Fahrt auf der 140 m langen Reitbahn genießen können.

Im Folgejahr wurde neben der Anschaffung der Mini-Achterbahn „Kiddy-Racer“ die Eröffnung eines neuen Bereiches begonnen, der mit dem interaktiv ausschwingenden Karussell „Hobelflug“ und den sich in einer Höhle wild drehenden „Crazy Cars“ (2018) das Steinzeitalter thematisiert. Erweitert wird dieser Bereich bereits in 2019 mit dem „Säbelsaurus“, dem Relaunch einer ursprünglich von potts park angeregten Pendelbahn.

Was kommt und bleibt?

Bis heute sind 50 Jahre vergangen, in denen ein ehemaliges Bergwerksgelände in ein Freizeitparadies für Familien verwandelt wurde, das Jahr für Jahr mittlerweile bis zu 250.000 Besucher anlockt. Gäste aus dem direkten Umland, der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe und dem angrenzenden Niedersachsen entspannen und erholen sich hier für einige Stunden oder auch den ganzen Tag. Mit Spaß und Freude spielen hier Eltern mit ihren Kindern und Großeltern mit ihren Enkeln: Im Sinne des Parkmottos „originell, familienfreundlich und pädagogisch wertvoll“ können Groß und Klein gemeinsam eine schöne Zeit in potts park erleben.

Das Gesicht von potts park wird sich dabei weiter verändern, denn nahezu jedes Jahr kommen neue Attraktionen hinzu, aber auch andere Angebote werden verschwinden. Der Freizeit- und Erlebnispark potts park ist einem dynamischen Wandel unterworfen, wird nie vollendet werden und damit hoffentlich immer jung bleiben!

potts park Minden

© potts park Minden