Das Comeback der Geparden: Was Monty kann, ist wirklich Catwalk“
Geparden-Männchen besticht durch Eleganz und Schönheit
Er ist schön, grazil, anmutig… seine wachen Augen registrieren jede noch so kleine Bewegung, seine Ohren nehmen das leiseste Geräusch wahr. Monty (2), der junge Gepard. Gestern (Freitag, 10. Juli) machte er die ersten Schritte in seinem neuen Freigehege – und das ist im Zoo Safari- und Hollywoodpark Stukenbrock entstanden. „Ein Übergangs-Auslauf“, so Fritz Wurms. Denn: der Parkchef will auf seinem Gelände die größte Geparden-Anlage Deutschlands bauen mit einer Jagdanlage für die schnellste Raubkatze der Welt.
6000 Quadratmeter wird das Reich der Geparden. Und dort soll Monty nicht allein leben, sondern mit Artgenossen. Dass der Stukenbrocker Zoo & Park seinen Besuchern zum 40. Geburtstag ausgerechnet dieses Geschenk macht und gestern präsentierte, kommt nicht von ungefähr.
Geparden gehörten zu den Tieren, die 1969 aus Namibia per Schiff und Bahn über Bremerhaven in die Senne kamen. Dass die Geparden nicht blieben, lag auch daran, dass sie im hohen Gras kaum zu sehen waren und die Besucher sich mehr Action von den Raubtieren versprochen hatten, die überhaupt keinen Grund sahen, sich zu bewegen oder sehen zu lassen.
Das wird jetzt anders: Monty ist ein ausgebildeter Jagdgepard, der bisher dafür gesorgt hat, dass der Flugplatz in Brünn (Tschechei) nicht von Kaninchen unterhöhlt wird. Er darf auch in Stukenbrock seinem „Job“ nachgehen. Hier wird im neuen Gehege eine flexible Beute-Anlage konzipiert, und die, so Wurms, „bietet den Tieren immer neue Möglichkeiten, zu jagen – auf Hasenfelle natürlich, nicht auf lebendige Tiere“. Nicht nur faszinierend für die Zuschauer, sondern vor allem wichtig für die Tiere, die diese Bewegung und Beschäftigung brauchen.
Denn Körperbau und Organe des Jägers, der sich bis auf 100 Meter an seine Beute anschleicht, um dann auf bis 112 Stundenkilometer zu beschleunigen, ein Tempo, das er 400 Meter halten kann, sind perfekt an die Fähigkeiten der Raubkatze angepasst.
Faszinierend: bei der Jagd stellen Geparden ihrer Beute „Beinchen“. Sie überrennen ihre Beutetiere, packen sie, wenn sie straucheln und fallen, an der Kehle und ersticken sie.
Die Geschmeidigkeit mit der Monty auf seinen langen schlanken Beinen sein Gehege erkundet, lässt seine Eleganz bei der Jagd ahnen. Als hätte sich Catwalk-König Bruce das „Laufen“ bei ihm abgeguckt, so schreitet der Geparden-Kater lässig am Zaun entlang. Safariparks new Topmodel.
Noch ist er nicht ausgewachsen, bringt ca. 45 Kilo auf die Waage. Bis zu 60 können es werden, bei Gesundheit und gutem Appetit.
A propos Appetit: Monty frisst nicht, er wird gefüttert – vom Löffel. Der ist überdimensioniert und aus Holz. Und diese Katze hat mehr Allüren: er läuft nicht Fuß zu seinem Gehege, er wird chauffiert. In einem Transportkäfig, den er auf Kommando besteigt und der dann auf einen offenen Pickup verladen wird. Die Nase im Wind mit Tierinspektorin Inka Schumacher neben sich auf der Ladefläche liebt Monty die Geschwindigkeit und seine Ausfahrten.