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Deutschlands größte „Geparden-WG“ ab Sommer im Zoo Safaripark

Schnellste Raubkatze der Welt geht auf 6000 Quadratmetern auf die Jagd

Noch wohnen Kater Monty (2) und Katze Maun (3) im „Winterhaus“, fast Tür an Tür mit Zebras und Antilopen. Doch wenn ihr „Eigenheim“ fertig ist, dann ziehen die wunderschönen Raubkatzen gemeinsam mit den drei Jungtieren Sahra (1), Norbert und Maria (noch kein Jahr alt) in die schönste und größte „Geparden WG“ Deutschlands. Und die entsteht im Zoo Safari- und Hollywoodpark Stukenbrock, der nicht zum ersten Mal in Sachen Raubtierhaltung Maßstäbe setzt. Monty, Maun und Sahra verstehen sich schon ganz prächtig – sie sind jetzt jeden Tag im, Zoobereich des Parks zu sehen, gewöhnen sich an ihr neues Zuhause und erleben, wie gleich nebenan ihr neuer, großer Gepardengarten mit Haus entsteht.

Die neue Anlage: 150 Quadratmeter „Wohnfläche“ – und die Lage ist ein Traum. Auf der einen Seite die weitläufige Steppe mit Kamelen, Antilopen, Zebras, Giraffen und Gnus. Die Nachbarn auf der anderen Seite: Berberäffchen.

An der Grenze zwischen der Safarilandschaft und dem Zoobereich entsteht das Geparden-Paradies auf insgesamt 6000 Quadratmetern: der „Geparden-Garten“, ein seperates kleines Gehege (300 Quadratmeter) gehört dazu. „Für Mütter mit Jungtieren“, erklärt Parkchef Fritz Wurms, der optimistisch ist, dass sich seine Geparden so wohl fühlen werden, dass eigener Nachwuchs nicht lange auf sich warten lassen wird. Das kleine Gehege dient derzeit dazu, die Geparden mit ihrem neuem Zuhause, dem Safaripark, vertraut zu machen. Denn. sehen kann man die faszinierenden Raubkatzen schon jetzt. Aus Tschechien, Polen und Deutschland stammen die fünf Geparden. Monty zog im Sommer letzten Jahres ein, die anderen kamen nach und nach dazu. Wenn die neue Anlage - voraussichtlich Mitte Juli - fertig sein wird, leben sie in der größten Gepardenanlage Deutschlands.

Geparden im Zoo Safaripark Stukenbrock

Der Clou: die mobile Jagdanlage, die der Park konzipiert und mit der er die schnellsten Raubkatzen der Welt artgerecht beschäftigen will. Je nach Bedarf kann die Anlage mal hier und mal dort im Gehege installiert werden. Zum Jagen animiert werden die Raubkatzen – ähnlich wie Windhunde – durch ein Fell, das Beute simuliert. Fleisch gibt’s dann nach erfolgreicher Jagd zur Belohnung.

„Es ist wichtig, dass sich die Tiere bewegen, die schnelle Jagd entspricht ihrer Natur“, sagt Fritz Wurms. Aber Geparden sind klug. „Würden wir eine feste Anlage installieren, hätte sie schnell raus, dass die Beute immer an derselben Stelle vorbei-kommt, würden sich positionieren und bestenfalls mal einen kurzen Sprint einlegen.“

Geparden im Zoo Safaripark Stukenbrock

Doch nicht nur für die faszinierenden Raubkatzen soll das neue Gehege ein Erlebnis bieten, sondern auch für die Besucher des Zoo/Parks. Einen ersten Blick auf die Tiere erhaschen die Gäste vom Auto aus noch während der Safaridurchfahrt.

Vom fußläufigen Zoobereich geht es über eine Hängebrücke in 4 Metern Höhe über das Gehege zu einem Aussichtsturm mit Plattform, der in der Mitte gebaut werden soll. Von hier aus können die Raubkatzenfans das große Gelände überblicken und die Tiere beobachten.

Felsen, Wasser, Bäume, Ruheplätze, Safarizelte, die den Tieren Schatten spenden… ein kleines Stück Afrika soll entstehen mit reichlich Platz für die schnellsten Jäger der Welt, die es lieben, nach der Pirsch im hohen Gras auszuruhen und zu spielen.

Geparden im Zoo Safaripark Stukenbrock

Ruhe finden die Raubtiere auch abends in ihrem neuen Haus. Acht Abteile, jedes 12 Quadratmeter groß, plant der Parkchef. Per Schieber lassen sich aus den „Einzel zimmern“ großzügige Gemeinschaftsräume machen. Je nach Bedarf und Sympathie der Tiere untereinander.

Nach vielen Gesprächen mit Gepardenexperten aus ganz Europa wurden Anlage und Haus konzipiert. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Anlage offiziell am 15. Juli, dem Tag, an dem der Zoo Safari- und Hollywoodpark vor 41 Jahren zum ersten Mal seine öffnete, eingeweiht.

Geparden:

Monty, geb. Dez 2007, männl.

Aus Brünn, Tschechei

Ankunft: Juni 2009

Sahra. März 2009, weibl.

Jaderberg

Ankunft: September 2009

Maun, Mai 2007, weibl.

Aus einem polnischen Zoo

Ankunft: Oktober 2009

Norbert, Kito, Juni 2009, männl.

Aus Wasserberg

Ankunft: November 2009

Maria Kimani, Juni 2009, weibl.

Aus Wasserberg

Ankunft: November 2009

Geparden-Info:

Geparden gelten als die schnellsten Landtiere der Welt. Sie erreichen auf kurzen Strecken über eine Distanz von 400 Metern bis zu 112 Stundenkilometern.

Ihr Körperbau stattet sie für diese Jagd aus: lange Beine, Krallen, die sie nicht ganz einziehen können, ein schlanker bis zu 150 cm langer Körper und der bis 70 cm lange Schwanz, der beim Laufen Stabilität gibt. Nasengänge erheblich verbreitert, weniger Platz für das Gebiss (im Vergleich zu anderen Katzen), höhere Kapazität der Bronchien und Lunge. Maximales Gewicht: ca. 60 Kilo.

Unterarten/Populationen: afrikanischer und asiatischer Gepard. Alle Unterarten müssen als gefährdet eingestuft werden. In Asien gibt es im Norden Irans in der Kavis Wüste nur noch ca. 60-200 Tiere. Diese Population wird als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. In der afrikanischen freien Wildbahn (Süden Afrikas) leben noch ca. 12 400 Tiere. Die Populationen hier gelten als „gefährdet“ und „stark gefährdet“.

Sozialverhalten: Geparden sind tagaktive Tiere und Jäger. Sie vermeiden so die Begegnung mit den nachtaktiven größeren Jägern (Löwen, Hyänen). Weibchen leben meist allein, abgesehen von der Zeit, in der sie Junge führen. Männchen formen Gruppen mit zwei oder drei Tieren.

Fortpflanzung: mit ca. drei Jahren sind Geparden geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von 95 Tagen bringt das Weibchen ein bis drei Junge zur Welt – in einer Höhle (zum Schutz vor Feinden wie Löwen, Hyänen, Leoparden). Nur geschätzte fünf Prozent der Jungtiere erreichen das Ende des ersten Lebensjahres – die meisten werden Opfer von Raubtieren. Lebensalter: bis zu ca. 15 Jahren.

Jagdverhalten: Geparden pirschen sich auf 50 bis 100 Meter an ihre Beute an, um dann zu beschleunigen, die Beute zu überrennen. Der Gepard drückt dem Beutetier mit den Zähnen die Kehle zu – erstickt die Beute. 50 bis 70% der Jagden sind erfolgreich – kein einzeln jagendes Raubtier hat eine höhere Erfolgsquote. Beutetiere: kleinere Antilopen, in Notzeiten auch Kaninchen und Vögel.

Jagdgeparden: in Ägypten und Mesopotamien hat man seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend Geparden gezähmt und zur Jagd abgerichtet. Im mittelalterlichen Europa war die Jagd mit Geparden Luxus und Statussymbol und Königen vor-behalten. Privat darf im deutschsprachigen Raum der Gepard heute nicht mehr zur Jagd gehalten werden.

Quellen: u.a. wikipedia

Woher die Geparden ihre Tränenstreifen haben…

Eine Geschichte die erzählt, wie die Geparden zu den beiden schwarzen Streifen gekommen sind, die sich im Gesicht von den Augen bis zum Mund ziehen, den so genannten „Tränenstreifen“.

„Die Zulu erzählen sich die Geschichte einer Gepardin, der ein fauler Jäger ihren Wurf stiehlt, um die Jungen bei der Jagd einzusetzen. Die Gepardenmutter weinte einen Tag und eine Nacht lang, bis ein Stammesangehöriger sie hörte. Sie erzählte ihm ihre Geschichte. Er wiederum gab sie an den Stammesältesten weiter, und der Jäger wurde aus dem Dorf vertrieben, weil er ehrlos andere Hilfsmittel bei der Jagd einsetzen wollte als persönliche Kraft und Können. Die Welpen wurden zu ihrer Mut-ter zurückgebracht, aber die Tränen hatten ihr Gesicht fürs Leben gezeichnet - und für alle zukünftigen Generationen.“ (Carolin Steinbeisser auf www.big-cats.de)

 

Safaripark.de