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Mini-Raubtiere, die bluffen können: Erdmännchen sind einzogen…

…und der erste Nachwuchs ist überraschend auch schon da

Löwen, Tiger, Geparden… Raubtiere sind seine Leidenschaft. Dass er zu seinem letzten Geburtstag  drei geschenkt bekam, geht nur deshalb in Ordnung, weil Fritz Wurms Zoo-Chef ist. Aber: diese „neuen“ Raubtiere wiegen ausgewachsen kaum so viel wie ein neu geborener Löwenwelpe…
Erdmännchen. Gesellige Tiere. Und deshalb hat der Zoo Safaripark zu den drei geschenkten Erdmännchenkindern noch sechs dazu gekauft. Und dabei ist es nicht geblieben: kurz vor dem Umzug ins neue Erdmännchen-Paradies kam „Baby-Broilers“ am 16.06. zur Welt. Ganz unerwartet. Denn seine Erdmännchen-Mama war das jüngste der Weibchen und alles andere als die Clan-Chefin. Und nur die dominanten Weibchen tragen eigentlich Junge aus.
Babys wiegen bei der Geburt 35 Gramm, wahre Winzlinge, die von der gesamten Familie geschützt und umsorgt werden. Baby-Broilers hatte Glück: die Truppe akzeptierte den Winzling, obwohl seiner Mama eigentlich nicht zustand, sich zu vermehren. Das kann in der Natur manchmal ganz anders sein…
Seinen Namen verdankt es übrigens der Düsseldorfer Band Broilers. Die Musiker kamen nicht nur zum Serengeti Festival, sondern besuchten auch den Zoo Safaripark und den jüngsten Bewohner.  Ob es ein Erdmännchen oder ein Erdfrauchen ist – das wissen selbst die Tierpfleger noch nicht. Das Kleine hat noch bequem in einer Hand Platz. Da sitzt es aber ungern. Lieber schließt es sich den Artgenossen an, geht auf Entdeckungsreise.
Mutig. In freier Wildbahn – also Südafrika - nehmen es die Winzlinge, die ausgewachsen 30 Zentimeter groß werden, mit Skorpionen und Schlangen auf. Im Zoo Safaripark sind die „Schlangen“ etwas kleiner und heißen Mehlwürmer. Die Leib- und Magenspeise der „Zwergmangusten“ – zu dieser Gruppe gehören die Erdmännchen. Aber Obst steht auch auf ihrem Speiseplan.

Erdmännchen im Zoo Safaripark Stukenbrock


Emanzipiert. Auch das sind die Erdmännchen. Ein dominantes Paar wird sich etablieren. Das Sagen aber hat die Erdmännin oder „Erdfrau“. Sie ist Clanchef. Bis zu drei Mal im Jahr kann sie Junge bekommen. Und so besteht berechtigte Hoffnung, dass die Familie im Zoo Safaripark in nicht allzu langer Zeit auf 30 Tiere anwachsen wird. So groß sind die Gruppen in freier Wildbahn.
Erdmännchen leben in unterirdischen Bauten, aber sie verkriechen sich nicht, lieben ausgedehnte Sonnenbäder am Morgen, gemeinsames Spiel draußen... und damit das gefahrlos ist, steht immer ein Familienmitglied „Schmiere“ und warnt bei Angriff. Und ab geht’s in den Untergrund.
Erdmännchen „bluffen“: schaffen sie es nicht, bei Gefahr rechtzeitig den Bau aufzusuchen, kuscheln sich die quirligen Tiere zusammen, damit der Feind denkt, sie seien riesig.
Gefahr droht ihnen im Safaripark eher nicht. Und dafür, dass sie sich (fast) wie zuhause fühlen, sorgt der Zoo. Zwischen Löwen- und Gepardenhaus ist das Erdmännchen-Buddel-Paradies mit eigenem Erdmännchen-Haus in drei Monaten Bauzeit entstanden.
Einen Erdmännchen-Kino-Star gibt es schon: Disneys Timon. Dass die kleinen Afrikaner auch im Zoo Safaripark Stars werden, steht völlig außer Frage. Allen voran Baby-Broilers.

Erdmännchen-Anlage: Daten & Fakten
Dreieinhalb Monate Bauzeit, 50 Lastwagen-Ladungen Spezialboden, 350 Quadratmeter Grundfläche, Kosten: 130 000 Euro
Das sind die Eckdaten der neuen Erdmännchen-Anlage im Zoo Safaripark, die das Parkteam weitgehend in Eigenarbeit erstellt hat. 80 bis 120 Zentimeter tief wurde das Areal ausgekoffert, der Boden mit doppelt gelegtem, verzinktem Kaninchendraht gegen Ausbruchsversuche gesichert.
400 Kubikmeter Spezialboden, ein Gemisch aus Sand, Lehm und Schluch (Boden aus 50 Meter Tiefe des Sennebereiches) mussten angekarrt und aufgeschüttet werden. Im Boden Felsquader und Platten aus dem Anröchter Bruch, die Raum für Höhlen bieten.
Begrenzt wird die Anlage von einem Beton-Fundament. Auf der linken Seite ist das Erdmännchen-Haus (30 qm) entstanden, das durch Röhren mit dem Außengehege verbunden ist und dessen große Fenster den Besuchern auch hier Einblick gewähren.
Auf einer Länge von 24 Metern haben die Besucher draußen den Durchblick. 130 cm lange Glasscheiben, jeweils zwischen zwei Säulen, sorgen dafür. Rechts wird die Anlage durch einen ehemaligen jetzt begehbaren Übersee-Container begrenzt (6 Meter lang, je 2,50 m breit und hoch), der 90 cm in die Erde eingelassen ist. Auch hier Glas, und der Besucherblick fällt auf zwei Erdmännchen-Höhlen, in denen Rotlicht für Wärme und Gemütlichkeit sorgt. Das Dach des Containers wird ebenfalls über eine Treppe begehbar, und diese überdachte Plattform bietet einen perfekten Ausblick ins Erdmännchen-Zuhause.

Safaripark.de