Drehorgel-Festival im Zoo Safaripark vom 26. bis 28. Juli
„Wir brauchen mehr Rhythmus“, befand Dreh-Organist Heinz Krieft (56). Und so reist er nicht nur mit seinem Drehorgel-Freund Heinrich Offers (86) an, sondern bringt als „Trommel“ eine handelsübliche Mülltonne mit und eine „Teufelsgeige“. Gespielt von Bernhard Backshenrich und Monika Hennemann.
Wobei: „reisen“ ist ein großes Wort, denn Krieft und seine vierköpfige „Eckpoahl-Bänd“ kommen aus Greffen bei Harsewinkel zum Drehorgelfest in den Zoo Safaripark (26.-28. Juli, mittags). Fast ein Heimspiel und eine Premiere für die Eckpoahler, denn sie und ihre „Teufelsgeige“ sind in diesem Jahr zum ersten Mal dabei, wenn sich im Freizeitbereich des Zoos die Drehorgelmusikanten treffen und aufspielen.
Eckpohl-BändFerdi Bischoff aus Duisburg ist Chef-Organisator. Er kommt gleich mit einem ganzen Orchester. Er hat das Treffen angeleiert, über 30 Leierkastenmänner und –frauen aus ganz Deutschland zusammen getrommelt. Zwei große, wunderschön restaurierte Kirmesorgeln kommen hinzu.
Zurück zur „Teufelsgeige“, die mit einer „echten“ Geige nur so viel gemein hat, als dass aus beiden Töne kommen. Im 17. Jahrhundert war das Instrument ein einfacher hölzerner Bogen, über den eine Saite gespannt war, die in einer mit Luft gefüllten Tierblase als Resonanzkörper mündete.
Kriefts Teufelsgeige ist genauso Marke Eigenbau, hat aber viel mehr Drum und Dran. „Meine erste bestand aus einer Heisswurstdose und Weidedraht“. Seinen Prototypen hat er weiter entwickelt. Ein langer Stock, eine Saite, Schellen… und oben drauf eben der Namensgeber des Instrumentes: Ein Teufel.
Märsche, Volkslieder, Walzer, Gassenhauer stehen auf dem Programm der Eckpoahl-Band. Die Kollegen, die an vielen Stellen des Freizeitbereiches musizieren, haben, je nach Orgel, von der Moritat bis zum Schlager-Medley alles im Programm. Viele kommen in traditionellen Kostümierungen, und alle teilt eins: die Leidenschaft für die Drehorgel. Heinz Krieft hat sich seinen Traum von einer eigenen Drehorgel erst vor drei Jahren erfüllt. Band-Mitglied Heinrich Offers zog nach – mit fast 85 Jahren kam er auf die Orgel und gehört jetzt zu den ältesten Musikanten im Zoo Safaripark.